Warum passen die gekauften Schnittmuster nie?
Alle Schnittmusterhersteller arbeiten mit einer Liste von Maßen für die Erstellung der Schnittmuster, die auf irgendeinem Durchschnitt beruht. Die normale Frau hat in Größe 40 Oberweite X, Taillenweite Y und Hüftweite Z. Dazu ist sie 168 cm groß und perfekt proportioniert.Aber wer von uns ist schon eine normale, durchschnittliche Frau? Zumal die Maßlisten bei jedem Hersteller anders sind! Die Sachen können uns gar nicht passen, denn jeder von uns ist individuell.
Und wie hilft mir die Kontur?
Mit Hilfe der Körperkontur können wir herausfinden, wo die Schnittmuster von unserer individuellen Form abweichen. Wir sehen, wo wir mehr Länge brauche, wo eine Schulter etwas höher ist und wo die Hüfte gar nicht die weiteste Stelle des Körper ist. Das hilft uns, jedes Schnittmuster schon vor dem Zuschneiden individuell anzupassen, damit es hinterher viel besser sitzt.So sieht es dann aus
So sieht die Kontur aus, wenn sie fertig ist. Die hier eingefügten, bunten Linien zeigen die Proportionen an. Sie liegen jeweils eine Kopfhöhe auseinander.Einige Informationen, die sich den fertigen Zeichnungen entnehmen lassen:
- Linie 3 läuft genau unterhalb der Achsel. Falls die Linie oberhalb der Achsel liegt, kneifen Schnitte oftmals hier und das Schnittmuster muss hier verlängert werden.
- Theoretisch fällt Linie 4 auf die Taille. Liegt sie unterhalb der Taille (siehe linke Kontur) ist die Taille kürzer. Hier muss das Schnittmuster also etwas gekürzt werden, damit die Taillenlinie auf der richtigen Stelle liegt.
- Der grüne Kasten zeigt die Proportionen zwischen Schulter und Hüfte an. Die linke Figur hat eine breitere Hüfte als Taille und muss daher für Röcke und Hosen eine größere Größe wählen. Die rechte Figur hat eine Stundenglas-Figur.
Die Details der Kontur und die notwendigen Anpassungen erkläre ich im Detail im Workshop, nachdem wir die Konturen erstellt haben. Durch den Vergleich mehrerer Varianten werden wir viel über unsere persönliche Figur lernen!